Joachim und Frauke Demont, September 2013
Nach gut dreieinhalbstündigem Flug setzt unser Flieger kurz vor 20 Uhr türkischer Zeit (MESZ+1h) zur Landung auf den Flughafen Dalaman an. Dass wir bereits Mitte September haben, merken wir nur daran, dass es schon stockdunkel ist. Vor dem Flughafen Gebäude empfängt uns die Ägäis mit einem klaren Sternenhimmel und immer noch 30°C Außentemperatur. Gestartet bei schmuddeligem Wetter, Regen und 14°C in Köln, steigt die Vorfreude auf die kommende Segelwoche nochmals sprunghaft an. Auf dem Vorplatz wartet auch schon unser Shuttle-Taxi, das uns nach einstündiger Fahrt in der Netsel-Marina Marmaris direkt am Steg von SunCharter absetzt. Von der Basis ist niemand mehr da, aber unser Schiff, eine Sun Odyssey 41DS Jahrgang 2013, finden wir ganz schnell, prangt doch am Heckkorb ein großes Schild „Herzlich Willkommen Familie Demont“.
Nachdem die Taschen an Bord gehievt sind, gilt unser Blick dem Kühlschrank, ob die per Email bestellten Getränke und Lebensmittel für die kommende Woche bereits an Bord sind. Ja, sind sie – nur leider ist das Bier noch nicht kalt genug, um sich damit bei der immer noch herrschenden Temperatur von 28 Grad zu erfrischen. Da sich zudem der kleine Hunger bei uns meldet, verschieben wir die Einräumerei auf später und suchen uns einen freien Tisch im Hafenrestaurant „Pineapple“, das um diese Zeit noch recht gut besucht ist. Die Nacht im Hafen ist, wie immer am Wochenende, sehr lebendig. Die Diskotheken rund um den Hafen geben ihr Bestes, bis gegen vier Uhr in der Frühe.
Der Sonntagmorgen begrüßt uns mit lauschigen 22°C und strahlend blauem Himmel. Nach Frühstück und problemlosen CheckIn, tätigen wir die letzten kleinen Einkäufe im Hafen-Supermarkt und bereiten uns auf das Auslaufen vor. Da das Tagesziel, die Bucht von Ciftlik, nur 16 sm entfernt liegt, beeilen wir uns nicht allzu sehr. Kurz vor Mittag legen wir ab, Groß und Genua sind bei 8 bis 10 kn Wind vor dem Hafen schnell ausgerollt, Vollzeug ist angesagt, da die Windprognosen der Apps „Windfinder“ und „Wethertrack“ einhellig nur bis 12 kn Wind für den Tag vorhersagen. Das stimmt auch, zumindest bis wir am Ende der Marmaris-Bucht Kumulu Bükü querab passieren. Nun weiß ich nach langjährigen Segeln in der Ägäis, dass der Wind hier eine launische Diva ist und die Vorhersage eigentlich nur orientierenden Charakter hat. Innerhalb von wenigen Minuten hat sich der Wind auf 20 kn gesteigert. Als wir den Leuchtturm passieren und den Kurs auf SW, entlang der Küste ändern, wird die Windsituation sofort verständlich. Die Küste der 20 sm entfernten Insel Rhodos ist klar zu erkennen, sogar einzelne Hochhäuser sind als Punkte auszumachen. Ein untrügliches Zeichen für Meltemi, denn normalerweise verschwindet Rhodos im Dunst der sog. „sonnendurchfluteten Ägäis“. Vorsichtshalber verkleinern wir schon mal die Segelfläche und das noch gerade rechtzeitig. Wenige Minuten später weht der Wind entlang der Küste schon mit 26 kn, ziemlich genau aus der Richtung, in die wir segeln wollen. D.h. die letzten der verbleibenden sieben, acht Meilen aufzukreuzen. Gott sei Dank hatte die See noch nicht genügend Zeit eine höhere Welle aufzubauen, so dass die ersten Kreuzschläge noch angenehm zu segeln sind. Die letzten zwei Stunden bläst der Wind aus westlicher Richtung mit meist 30-33 kn, in Spitzen stehen 39 kn wahrer Wind auf der Windanzeige. Jetzt ist das Kreuzen nicht mehr ganz so angenehm, aber es geht immerhin mit gut 6 1/2 kn Fahrt dem Ziel entgegen. Auf der letzten Meile vor der östlichen Einfahrt streichen wir die verblieben paar Quadratmeter Segel ganz und Motoren, vorbei an dem vorgelagerten Inselchen in das Innere der Bucht. Normalerweise ist die Bucht von Ciftlik recht ruhig, nur bei Meltemi aus W-NW faucht der Wind durch die Berge hindurch herein. Die Überlegung zunächst in der Bucht zu ankern und auf ein Abflauen des Windes zu warten, lasse ich ganz schnell wieder fallen in Anbetracht der unangenehmen Welle. Außerdem sagte mir die Erfahrung aus ähnlichen Situationen auf früheren Törns, dass der Meltemi wohl länger stehen würde. Also doch direkt anlegen. Der Steg vor Nemet’s Place, einem von uns bevorzugten Restaurant, ist komplett von einer Flottille belegt. Auch die 20 Plätze vor dem Deniz Restaurant sind vergeben. Offensichtlich haben eine ganze Reihe Yachten schon vor uns Schutz in der Bucht gesucht.
Nachdem die Taschen an Bord gehievt sind, gilt unser Blick dem Kühlschrank, ob die per Email bestellten Getränke und Lebensmittel für die kommende Woche bereits an Bord sind. Ja, sind sie – nur leider ist das Bier noch nicht kalt genug, um sich damit bei der immer noch herrschenden Temperatur von 28 Grad zu erfrischen. Da sich zudem der kleine Hunger bei uns meldet, verschieben wir die Einräumerei auf später und suchen uns einen freien Tisch im Hafenrestaurant „Pineapple“, das um diese Zeit noch recht gut besucht ist. Die Nacht im Hafen ist, wie immer am Wochenende, sehr lebendig. Die Diskotheken rund um den Hafen geben ihr Bestes, bis gegen vier Uhr in der Frühe.
Der Sonntagmorgen begrüßt uns mit lauschigen 22°C und strahlend blauem Himmel. Nach Frühstück und problemlosen CheckIn, tätigen wir die letzten kleinen Einkäufe im Hafen-Supermarkt und bereiten uns auf das Auslaufen vor. Da das Tagesziel, die Bucht von Ciftlik, nur 16 sm entfernt liegt, beeilen wir uns nicht allzu sehr. Kurz vor Mittag legen wir ab, Groß und Genua sind bei 8 bis 10 kn Wind vor dem Hafen schnell ausgerollt, Vollzeug ist angesagt, da die Windprognosen der Apps „Windfinder“ und „Wethertrack“ einhellig nur bis 12 kn Wind für den Tag vorhersagen. Das stimmt auch, zumindest bis wir am Ende der Marmaris-Bucht Kumulu Bükü querab passieren. Nun weiß ich nach langjährigen Segeln in der Ägäis, dass der Wind hier eine launische Diva ist und die Vorhersage eigentlich nur orientierenden Charakter hat. Innerhalb von wenigen Minuten hat sich der Wind auf 20 kn gesteigert. Als wir den Leuchtturm passieren und den Kurs auf SW, entlang der Küste ändern, wird die Windsituation sofort verständlich. Die Küste der 20 sm entfernten Insel Rhodos ist klar zu erkennen, sogar einzelne Hochhäuser sind als Punkte auszumachen. Ein untrügliches Zeichen für Meltemi, denn normalerweise verschwindet Rhodos im Dunst der sog. „sonnendurchfluteten Ägäis“. Vorsichtshalber verkleinern wir schon mal die Segelfläche und das noch gerade rechtzeitig. Wenige Minuten später weht der Wind entlang der Küste schon mit 26 kn, ziemlich genau aus der Richtung, in die wir segeln wollen. D.h. die letzten der verbleibenden sieben, acht Meilen aufzukreuzen. Gott sei Dank hatte die See noch nicht genügend Zeit eine höhere Welle aufzubauen, so dass die ersten Kreuzschläge noch angenehm zu segeln sind. Die letzten zwei Stunden bläst der Wind aus westlicher Richtung mit meist 30-33 kn, in Spitzen stehen 39 kn wahrer Wind auf der Windanzeige. Jetzt ist das Kreuzen nicht mehr ganz so angenehm, aber es geht immerhin mit gut 6 1/2 kn Fahrt dem Ziel entgegen. Auf der letzten Meile vor der östlichen Einfahrt streichen wir die verblieben paar Quadratmeter Segel ganz und Motoren, vorbei an dem vorgelagerten Inselchen in das Innere der Bucht. Normalerweise ist die Bucht von Ciftlik recht ruhig, nur bei Meltemi aus W-NW faucht der Wind durch die Berge hindurch herein. Die Überlegung zunächst in der Bucht zu ankern und auf ein Abflauen des Windes zu warten, lasse ich ganz schnell wieder fallen in Anbetracht der unangenehmen Welle. Außerdem sagte mir die Erfahrung aus ähnlichen Situationen auf früheren Törns, dass der Meltemi wohl länger stehen würde. Also doch direkt anlegen. Der Steg vor Nemet’s Place, einem von uns bevorzugten Restaurant, ist komplett von einer Flottille belegt. Auch die 20 Plätze vor dem Deniz Restaurant sind vergeben. Offensichtlich haben eine ganze Reihe Yachten schon vor uns Schutz in der Bucht gesucht.
Einzig in der seit zwei Jahren wieder eröffneten Marina Alarga sind noch einige Plätze für eine 41 Fuß Yacht frei. Römisch-katholisches Anlegen bei 5 bis 6 Windstärken hatte ich schon mehrfach praktiziert, aber bei 7 bis 8 und nur zu zweit, das war ein Novum. Beim Kringeln vor der Marina sprach ich mit Frauke das Manöver durch. Inzwischen hatte aber schon einer der Marineros mit-gekriegt, dass wir ran wollten und signalisierte seine Hilfe beim Anlegen. Also: Hebel on the Table und mit Schmackes rückwärts, gegen den seitlich von hinten Alarga Marina am Morgen danach kommenden Wind, ran an den Steg. Nachdem Heckleinen und die Mooringleine gelegt sind, gönnen wir uns erst mal ein Döschen Bier zur Stressbewältigung. Weder am späten Nachmittag, noch am Abend machte der Wind Anstalten nachzulassen. Bis in die Nacht rein rappelt er in der Takelage. Ein gemütliches Abendessen auf der tollen Freiterrasse ist nicht möglich, da sogar die Tischtücher weggeweht werden. Deshalb treffen sich die Crews der am Steg liegenden englischen, französischen, türkischen und deutschen Schiffe in der „geschlossenen Abteilung“ des Restaurants. Die Preise sind nicht gerade billig, aber passen zur guten Qualität der Speisen. Und Liegegeld wird auch nicht erhoben, wenn man das Restaurant besucht.
Das Ziel der Montags-Etappe ist die große Bucht Bozukkale, am westlichen Ende der Halbinsel Loryma. Dort wollen wir uns abends mit der Frauke‘s Nichte treffen, die mit ihrem Partner und Freunden bereits eine Woche mit einer Yacht in der griechischen Inselwelt unterwegs ist. Eigentlich auch wieder nur ein kurzer Schlag von 15 Meilen. Wir verlassen unseren bequemen Liegeplatz viertel vor zehn und Motoren diesmal aus der westlichen Ausfahrt in Richtung Tagesziel. Der Wind hat nachgelassen und weht nur noch mit 3 Bft. Was sich nicht geändert hat ist die westliche Windrichtung und die gute Sicht. Ein Indiz dafür, dass wir wieder mit Meltemi rechnen müssen.
Es dauert dann auch gar nicht lange bis wir das erste Reff einrollen. Gegen 13 Uhr hat dann der Wind auch wieder die Stärke 5, in Böen um 6 Bft erreicht. Unter kleiner Besegelung kämpfen wir uns gegen den Wind dem Ziel entgegen. Bei der vorgelagerten kleinen Insel Catal Adalari machen wir nur noch wenig Luvgewinn, da inzwischen die von Rhodos reinrollende Welle voll ausgebildet ist. Wir entscheiden uns die restlichen zwei Meilen zu Motoren, was sich aber als keine so gute Idee herausstellt. Werden wir doch ordentlich durchgeschüttelt.
Kaum um die Ecke in die Bucht Bozukkale heißt "kaputte Burg" eingebogen, ist vom Wind kaum noch etwas zu spüren. Was allerdings deutlich zu spüren ist: September ist die hohe Zeit der Flottillen-Törns. Die Stege der drei Restaurants in der geräumigen Bucht sind bereits um 16 Uhr voll belegt und der gesamte hintere Teil der Bucht ist voll mit ankernden Schiffen. So voll hatten wir die Bucht bisher noch nicht gesehen, wenn wir meist Ende Juni im Revier unterwegs waren. Mit Ach und Krach bekommen wir im Norden der Bucht auf der äußersten Ecke des Steges vom Sailor’s House noch einen Liegeplatz. Der Tisch für den Abend war gottlob durch unsere Freunde schon bestellt, sonst hätten wir das Abendessen eher an Bord zu uns nehmen müssen. So können wir gemütlich mit Freunden bei Mustafa den Tag ausklingen lassen.
Es dauert dann auch gar nicht lange bis wir das erste Reff einrollen. Gegen 13 Uhr hat dann der Wind auch wieder die Stärke 5, in Böen um 6 Bft erreicht. Unter kleiner Besegelung kämpfen wir uns gegen den Wind dem Ziel entgegen. Bei der vorgelagerten kleinen Insel Catal Adalari machen wir nur noch wenig Luvgewinn, da inzwischen die von Rhodos reinrollende Welle voll ausgebildet ist. Wir entscheiden uns die restlichen zwei Meilen zu Motoren, was sich aber als keine so gute Idee herausstellt. Werden wir doch ordentlich durchgeschüttelt.
Kaum um die Ecke in die Bucht Bozukkale heißt "kaputte Burg" eingebogen, ist vom Wind kaum noch etwas zu spüren. Was allerdings deutlich zu spüren ist: September ist die hohe Zeit der Flottillen-Törns. Die Stege der drei Restaurants in der geräumigen Bucht sind bereits um 16 Uhr voll belegt und der gesamte hintere Teil der Bucht ist voll mit ankernden Schiffen. So voll hatten wir die Bucht bisher noch nicht gesehen, wenn wir meist Ende Juni im Revier unterwegs waren. Mit Ach und Krach bekommen wir im Norden der Bucht auf der äußersten Ecke des Steges vom Sailor’s House noch einen Liegeplatz. Der Tisch für den Abend war gottlob durch unsere Freunde schon bestellt, sonst hätten wir das Abendessen eher an Bord zu uns nehmen müssen. So können wir gemütlich mit Freunden bei Mustafa den Tag ausklingen lassen.
Der dritte Segeltag beginnt ziemlich un-kommod. Seit den frühen Morgenstunden läuft ein unangenehmer Schwell in die Bucht und lässt die Yachten am Steg wild tanzen. Beim Losmachen des achterlichen Steuerbord-Festmachers fährt dann ausgerechnet noch ein Hexenschuss Frauke ins Kreuz und legt die körperlichen Aktivitäten für den Tag lahm. Gut, dass die neuen Sun Odysse Yachten dem Skipper das Einhandsegeln leicht machen. Alle Schoten sind an beiden Steuerrädern durch den Rudergänger gut zu bedienen. Dank einer elektrischen Winsch zum Aufrollen des Groß ist auch das Reffen kein Problem. Bei leichten Winden verlassen wir die Bucht und segeln dem Tagesziel, der Bucht Keci Bükü, am Ende des Hisarönü Golfs entgegen. Vorbei an Kap Karaburun lassen wir eine der wenigen Gefahrentonnen (Unterwasserfelsen) des Revieres steuerbord querab liegen, runden die Westspitze der Halbinsel Bozburun und tauchen in eine traumhafte Szenerie ein. Tiefblaues Wasser und endlos scheinende grüne Hügel rechts und links. Bei raumen 3 bis 4 Bft ist es reinstes Genuss-Segeln bis zum Fjordartigen Einschnitt der Keci Bükü. Laut BayExpress, der „führenden Kneipen-Zeitung“ aller Segler in diesem Revier, soll weit hinten ein sehr zu empfehlendes Restaurant, das „Luna Begonville“, liegen. Der BayExpress hat nicht zu viel versprochen. Direkt auf dem offensichtlich recht neuem Steg stehen Tische und warten quasi auf die anlegenden Yachten. An diesem Tag verirren sich nur wenige Yachten hier hin, so dass es kein Gewusel am Steg gibt. Ein freundlicher Mitarbeiter, der sich abends als einer der Kellner entpuppt, hilft beim Anlegen und springt direkt an Deck, um die Mooring-Leine vorn festzusetzten. Prima für mich, da Frauke noch immer außer Gefecht gesetzt ist. Bei diesem Wirt stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis; nicht ganz billig aber, in Anbetracht der Qualität von Fisch und Wein, angemessen.
Am Mittwochmorgen machen wir uns auf den Rückweg. Wir setzen den Kurs in Richtung Datca ab. Das bedeutet ca. 25 Meilen gegen die Hauptwindrichtung zu segeln. Aber mit dem Segeln ist es erst mal 2 Stunden nichts. Es ist kein Krümel Wind. Gemächlich Motoren wir in den Golf hinein. Um nicht im Kielwasser des Vortages zurück zu segeln, wählen wir den Weg zwischen den Inseln Kameriye, Koca sowie Topan und dem Festland. Unter Mittag brist es endlich etwas auf und bei südwestlichen Winden zwischen 2 und kurzzeitig 5 Windstärken haben wir einen guten Anlieger bis kurz vor die Hafenstadt Datca. Leider halten nicht nur wir auf diese Marina zu. Aus allen Ecken kommen jetzt, am späten Nachmittag, Schiffe mit offensichtlich dem gleichen Ziel. Lust auf einen vollen Hafen haben wir nicht und Die Kargi Koyu als gute Alternative zum belebten Datca schwenken ab in Richtung der Kargi Koyu,
einer Bucht mit gutem Ankergrund und wenig Publikumsverkehr. Allerdings auch ohne Restaurant. Abendlicher Spaziergang an Land ist ohne Beiboot nicht machbar. Am einzigen Steg liegt mal wieder eine Flottille. Zum ersten Mal in diesem Urlaub gibt es Abendessen an Bord, die Vorräte aus dem Kühlschrank wollen wir ja schließlich auch nicht mit nachhause nehmen.
Für Donnerstag sagt Windfinder.com wieder leichte bis moderate Winde voraus. Weiterhin aus Südwest bis West. Gut für unsere Überfahrt zurück an die Südspitze der Halbinsel Loryma. Entlang der Westküste von Simi geht es um deren Südspitze herum, vorbei an der kleinen vorgelagerten Insel Nisos Seskli in Richtung Leutturm Karaburun. Um nicht zweimal in der gleichen Bucht zu nächtigen, wählen wir anstelle der Bozukkale die Bucht Serce Limani als Endpunkt des Tagestörns aus. Serce Limani - diese gegen Seegang sehr gut geschützte Bucht liegt in wild zerklüfteter Umgebung nur 2 sm hinter unserem Ziel vom Montag.
Die Einfahrt ist von See her nur schlecht auszumachen, weil die Felsen sich vom Hintergrund kaum abheben. Mit GPS und Plotter fahren wir bis auf wenige hundert Meter heran ehe wir die Durchfahrt ausmachen können. Diese misst 150 Meter und ist problemlos zu passieren. Auch im Inneren sind die Wassertiefen groß. Es gibt mehrere Möglichkeiten zum Ankern, sowohl im Norden, als auch im Süden der Bucht, wo der Grund allmählich ansteigt. Ankern müssen wir nicht. Eine einzige von den ausgelegten Bojen ist noch frei. Dieser vertrauen wir unseren Festmacher an und springen anschließend ins kühle Nass. Nach einem heißen, sonnigen Tag mit 32 Grad Lufttemperatur ist ein Bad im 25 Grad „kaltem“ Wasser sehr angenehm. Bei derartigen Wetterverhältnissen vergisst man Wasser wie in der Badewanne schnell, dass bereits Mitte September ist.
In keiner Bucht war das Wasser kühler als 25/26 Grad. Der abendliche Besuch des gepriesenen Restaurants „Kaptan Nemo’s“ erweist sich als Fehlgriff: Unfreundliche Bedienung, schlechtes, überteuertes Essen. Vielleicht liegt es daran, dass wieder Massen von Yachties (natürlich wieder Flottillen!) die Bucht und das Restaurant bevölkern oder wir haben einfach nur den falschen Zeitpunkt erwischt. Unseren Wein trinken wir an diesem Abend jedenfalls lieber an Bord.
Am letztem Tag unseres Törns gibt die Sonne nochmal alles. Mit einem lauen achterlichen Lüftchen segeln wir in Richtung Heimathafen. Fast platt vor Laken zuckeln das Boot mit 3kn Fahrt durchs Wasser, der Bucht von Marmaris entgegen. Als wir gegen Mittag den Leuchtturm Kadirga Buru an der Einfahrt zur Bucht erreichen, hat der Wind auf 15 kn zugelegt. Der übliche Tagesverlauf, wenn nicht gerade Meltemi angesagt ist. Die letzten 8 Meilen ziehen wir auf einem Anliegerkurs zwischen den Inseln Keci Adasi und Nimara Adasi hindurch in Richtung Stadthafen. Eine Hand voll russischer Yachten überholt uns unter Motor mit high speed. Relativ schnell wird klar warum: Schon von weitem sehen wir einen Pulk von Yachten vor der Tankstelle Kreise ziehen. Wir reihen uns brav ein und nach über einer Stunde sind auch wir endlich soweit, den Schlauch in unseren Tank zu stecken.
Bevor uns am Samstagmorgen pünktlich um 8 Uhr das Shuttle-Taxi abholt, beenden wir unseren Törn mit einem guten Frühstück im „Pineapple“. Ein letzter wehmütiger Blick auf die am Steg liegenden Yachten bevor es zurück ins herbstliche Köln geht. Unser Fazit: September ist eine tolle Zeit zum Segeln in der Ägäis. Warme, nicht zu heiße Lufttemperaturen, weniger Meltemi als im Hochsommer und lauwarmes Badewasser. Allerdings sind die Segeltage auch schon deutlich kürzer, und die Buchten oft mit Flottillen bereits am frühen Nachmittag belegt.