Jollensegeln – Rheinwoche 1922-2022 – Unsere Perspektiven auf die Rheinwoche
Mit der 100. Rheinwoche ging am Pfingstmontag in Arnheim eine in vielerlei
Hinsicht besondere und erfolgreiche Rheinwoche zu Ende. Die RGM, der CfW Porz
und der SYK Wesel machten durch ihre sehr engagierte und professionelle
Organisation die Rheinwoche für alle SeglerInnen zu einem großartigen Erlebnis.
Allen Organisatoren, allen freiwilligen Helfern, der DLRG und der WaPo gilt unser
großer Dank.
Der KYC war an vielen Stellen unterstützend dabei. Gerne wollen wir Euch die
Eindrücke aus den unterschiedlichen Perspektiven schildern:
Überführungscrews: Bereits am Dienstag vor Pfingsten wurden von Eugen,
Christine und Janus die Trailer-Gespanne nach Arnheim gebraucht. Pünktlich mit
dem Start des 9€ Tickets führen die Fahrer danach mit der Bahn zurück nach Köln.
Die Harakiri, die Anne I und die Franziska wurden von unserem Anleger vor den
Clubhaus nach Porz verlegt. Franziska zeigt dabei Ihre Qualitäten als
Fahrradtransportschiff. Die St. Georg wurde schließlich mit dem Trailer nach Porz
transportiert und wurde mit dem Autokran in beindruckende Höhe gehievt, um
dann sanft im Hafenbecken in Porz abgesetzt zu werden. Für die
Überführungscrews fing die Rheinwoche damit bereits an und die Vorfreude stieg
zunehmend. Danke an Euer Engagement.
Helfer Team beim Einkranen in Porz: Petra, Reinhard, Susanne, Mihail, Eugen,
Georg und Janus unterstützten unsere Freude vom CfW Porz beim Einwiesen der
Trailer-Gespanne an unterschiedlichen Stationen. Der Tag begann bereits um 8:00
Uhr endete spät am Abend mit den sogenannten Regatta-Heiligabend. Geschützt
durch Schirmkappe und ausgestattest mit Warnweste konnten sich die Einweiser
insbesondere mit Anglern und Hundebesitzern auseinandersetzen, die immer
wieder versuchten mit kreativen Argumenten den Parkplatz ein bisschen näher am
Rhein, der aber für die Gespanne reserviert war zu erreichen. Mit Humor und ein
Lächeln auf den Lippen wurden alle Situationen gemeistert.
Regattabüro: Unsere Crew im Regattabüro angeführt von Magret und tatkräftig
unterstützt durch Heike startete ihre Arbeit in Porz im Clubhaus, bevor sie dann ab
Freitag auf die Eureka umzog. Sie meisterten die täglichen Herausforderungen im
Bravour und konnten trotz langer Tage die Rheinwoche von Bord der Eureka aus
genießen.
Ziel- und Startmannschaft: Joachim unterstützte die Start- und Zielmannschaft mit seiner jahrelangen Rheinwochenerfahrung. Er hatte uns SeglerInnen immer gut im
Blick und absolvierte rund 800 km auf den meisten freien Autobahnen, wie er selbst
sagte. Das eigene Bett hat halt auch seine Vorteile.
Begleitbootfahrer: Janus und Ralf begleiteten mit der Anne I die Startgruppe
Sailhorse, Schwert- und Kielzugvogel. Sie konnten sich so ein exklusives Bild vom
Regattageschehen auf dem Rhein machen und haben nun selbst Lust mal zumindest
als Vorschoter mitzufahren. Sie mussten dieses Jahr während der Regatten nicht
eingreifen, da es keine Schleppanforderungen gab. Natürlich waren sie aber beim
Rein- und Rausbringen aus dem Hafen unterstützend durch Schleppmanöver tätig.
Da beide auf der Eureka meist unter dem Sternenzelt übernachteten, waren sie ein
fester Bestandteil bei den abendlichen Feiern. Janus hatte hierfür eigens für guten
Wein gesorgt. Morgens stand die Organisation des Sprits an erster Stelle. Hier half
Manfred aus, der die Regatta mit dem Auto begleitete.
Eureka-Passagiere: Svenja, Reinhard, Dayenne und Elvis haben die Rheinwoche
vom Deck der Eureka aus begleitet. Dieses besondere Erlebnis, die Regatta von
oben aus zu beobachten, war für alle eine großartige Erfahrung. Svenja und
Dayenne kamen schließlich doch nicht zum Einsatz auf den Booten, da die Franziska
aufgrund des Fockrisses in Wesel verbleiben musste. Am Ende waren sie darüber
nicht so traurig, da die letzten beiden Tage doch etwas ruppiger waren.
Segler: Gleich vier Schiffe nahmen diese Jahr an der Rheinwoche teil. Die Harakiri,
unsere betagte Sailhorse, wurde von Skipper Hans-Wilhelm mit seiner großen
Rheinwochenerfahrung und seiner Vorschoterin Christine sicher nach Arnheim
gesegelt. Gegen die top ausgestatteten Sailhorse-Jollen aus den Niederlanden, die
gerade an am letzten Tag mit ihren Vorschottern im Trapez den Wind voll ausreiten
konnten, hatte er kaum ein Chance. Anders sah es bei der Viking aus, die mit dem
erfahrene Rheinwochenskipper Eugen und dem Rheinwochenneuling Mihail besetzt
war, und sich Tag für Tag steigert. Am letzten anspruchsvollsten Tag mit bis zu 5 Bft
platzierten sie sich in ihrer Wertungsklasse immerhin im Mittelfeld. Die Franziska
gesegelt von Skipper Axel Seidel und Vorschoter Georg Roth war in ihrer
Wertungsklasse nicht wettbewerbsfähig. Sie konnte es nur mit den Varianta 650 aus
einer anderen Wertungsklasse aufnehmen und diese immerhin hinter sich lassen.
Am zweiten Regattatag riss dazu noch das Vorsegel aus Altersschwäche. Somit hat
es die Franziska immerhin zu der legendären Feier mit Live-Musik in Wesel
geschafft. In Wesel wurde sie dann aus dem Rennen genommen. Unser
wettbewerbsfähigstes Schiff im Feld ist die St- Georg, die gesegelt wurde von
Skipper Jochen Kiel und Vorschoter Jörn Viel, der ab Sonntag durch Axel Seidel
ersetzt wurde. Die St.George zeigte die beste Performance auf am Wind und
Halbwindkursen. So erzielte sie auch am letzte und am zweiten Wettkampftag ihre
besten Platzierungen und konnte im Clubinternen Ranking den ersten Platz mehr als
festigen. Mit einem 7. Platz in der eigene Wertungsklasse waren Skipper und Crew
nach 205,5 Rheinkilometer zufrieden.
Presse: Der Kölner Yacht Club hatte gleich auf zwei seiner Schiffe Pressebegleitung.
Eugen und Mihail nahmen in Porz einen Kameramann von WDR-Lokalzeit mit an
Bord, der dann kurz vor dem Start wieder von der Anne I ab geborgen wurde. Eugen
ist sich sicher, dass der Start ohne Kameramann deutliche besser gelaufen wäre.
Ähnlich erging es der St. Georg am Pfingstsonntag. Mit dem Yachtreporter, der
immer noch das ein oder andere Schiff in der Startphase fotografieren wollte, litt
die Konzentration am Start ein wenig, so dass die St. Georg nicht wie gewohnt im
vorderen Feld ins Rennen ging. Mit Gennaker konnten schließlich aber einige Plätze
wieder gut gemacht werden. Der freie Yachtreporter und die Crew hatten eine
schöne Wettfahrt und den Vormittag auf dem Rhein sehr genossen. Die Wettfahrt
am Sonntagnachmittag wurde dann aufgrund einer Gewitterwarnung abgesagt.
Mit diesen Perspektiven haben wir hoffentlich eine kleinen Einblick in die
Rheinwoche 2022 gegeben. Wer selbst mal mitmachen will, kann sich gerne bei
Eugen melden. Wie gelesen gibt es viel zu tun, auch jenseits vom aktiven Segeln.
Natürlich ist auch ein Begleitung einzelner Etappen aus der Eureka immer möglich.
Also bis in 2023!
Axel Seidel