Unter dem Stander des KYC von Göteborg nach Kiel auf einem Klassiker
Wieder einmal Leinen los mit dem legendären Klassiker SY Roland von Bremen hieß es vom 6.-20. August 2022 diesmal auf einem Törn von Göteborg nach Kiel für einige KYC Mitglieder.
Samstagmittag, pünktlich 14:00 Uhr zur vereinbarten Zeit, erreichten wir nach langer Autofahrt endlich Göteborg. Nach der Übernahme der Yacht, einer kurzen Absprache mit der Vorgängercrew, dem Bunkern und einer ersten Einweisung der Crew ins Schiff ging es dann bei strahlendem Sonnenschein zunächst einmal zum Dinner auf die Terrasse des Hafenrestaurants. Am nächsten Tag liefen wir dann nach einer ausführlichen Sicherheitseinweisung zunächst einmal aus in Richtung Norden, um so vor unserem Weg durchs Kattegat noch möglichst viel der schwedischen Schären zu erleben. Das teils enge Fahrwasser von Kalvsund gefiel uns schon sehr gut. Es sollte aber durch die legendäre und sehr enge Durchfahrt durch den Albrektssundskanal und die Durchfahrt von Marstrand noch in den Schatten gestellt werden. Von der sehr schönen Ankerbucht Smörsund Sudden auf Marstrandsö segelten wir dann quer durchs Kattegat rüber nach Dänemark / Skagen. Da uns die Wettervorhersage von hier weiter nach Süden nur schwache Winde vorhersagte, entschieden wir uns nachts direkt weiter zu segeln, um den dann vorhandenen brauchbaren westlichen Wind noch mitzunehmen. Da der Wind dann jedoch zum Ende des Tages sehr nachließ und der Geburtstag eines Crewmitglieds anstand, entschieden wir uns spontan noch eine 2. Nachtfahrt dranzuhängen und so konnten wir auf See bei Vollmond und bester Sicht auf der Höhe von Sæby stilvoll mit Buffet an Deck, Kerzen, Musik und Tanz unter Segeln in den Geburtstag hineinfeiern – ein einmaliges Erlebnis! Am nächsten Tag kam der Wind segelbar erst wieder gegen Mittag zurück aber wir entschieden uns dennoch den Weg bis Ebeltoft weitestgehend unter Segel zurückzulegen. In Ebeltoft lagen wir passend im Museumshafen direkt vor der bekannten Fregatte Jylland, welche wir dann natürlich bei der Gelegenheit ausgiebig erkundeten. Wir waren uns schnell einig, dass es der Kapitän in seiner Kajüte an Bord der Fregatte sicher bequemer und geräumiger hatte als wir. Alle anderen Besatzungsmitglieder jedoch deutlich beengter und ungemütlicher. Mit diesem Wissen und frischem Proviant ging es dann gut gelaunt weiter bei äußerst bescheidenen östlichen Winden nach Samsø. Aber auch hier wollten wir dem Motor nicht so richtig seinen Einsatz gönnen und segelten die Flaute aus, bis der Anker schlussendlich kurz vor Mitternacht westlich Samsø fiel. Am nächsten Tag ging es dann bei einer mittleren Windgeschwindigkeit von E 2 Bft weiter nach Bogense. Hier und da musste der Diesel aber auch komplette Flauten ausgleichen. Der folgende Tag von Bogense durch den kleinen Belt vorbei an Fredericia und Middelfahrt und das in großen Teilen auch mit Blister war sehr schön und wir kamen bei östlichen Winden um 3-4 Bft dann auch zur Abwechslung mal besser voran. Assens, ebenfalls auf Fünen, war unser Tagesziel. Über Faborg, Æroskøbing und Marstal auf Ærø ging es dann über einen kurzen Abstecher nach Bagenkop auf Langeland weiter, bis wir unser Ziel Kiel pünktlich zur German Classics erreichten.
Text und Bilder: Jochen Kiel