Unterwegs mit der Solveig
Ein Besuch in der Flensburger Förde Dr. Holmer Vogel
Am Freitag, den 06. Juli 2018, war es wieder soweit. Seit 1992 segele ich mit meinen Freunden Karin und Martin jedes Jahr einen zweiwöchigen Törn. Nachdem wir letztes Jahr die dänischen Inseln Sjeeland, Mön und Falster umrundet hatten, wollten wir dieses Jahr in unseren zwei Urlaubswochen wenigstens die Westgrenze Polens erreichen, um unseren östlichen Nachbarn einen Besuch abzustatten. Es sollte mein erster Besuch im Geburtsland meiner Mutter werden. In den letzten Monaten der Wirren des zweiten Weltkrieges und danach (1944 bis 1948) verloren insgesamt gut zwölf Millionen Deutsche als Flüchtlinge oder Vertriebene ihre Heimat in den ehemaligen deutschen Ostgebieten und in Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa, davon allein ca. 1,4 Mio. Menschen auch in Pommern. Die Geschichte und der Ausgang des zweiten Weltkrieges sind bekannt. Pommern gehört heute zu Polen. Das deutsch – polnische Verhältnis ist politisch momentan sehr angespannt und in Polen regiert zur Zeit die PIS – Partei. Gleichwohl war ich auch neugierig und gespannt auf ein anderes Polen, auf polnische Menschen mit demokratischer Gesinnung, die Europa gegenüber positiv eingestellt sind. Seit dem Frühjahr lag die polnische Gastlandflagge in meinem Navigationstisch.
Start- und Endpunkt unserer Reise war der Hafen der Yachtwerft Klemens am Binnensee in Großenbrode. Dort liege ich seit sieben Jahren mit meiner Segelyacht Solveig, einer schwedischen Malö 39 classic. Die Länge über alles beträgt 13,10 m, die Breite 3,76 m und der Tiefgang 1,90 m.
Start- und Endpunkt unserer Reise war der Hafen der Yachtwerft Klemens am Binnensee in Großenbrode. Dort liege ich seit sieben Jahren mit meiner Segelyacht Solveig, einer schwedischen Malö 39 classic. Die Länge über alles beträgt 13,10 m, die Breite 3,76 m und der Tiefgang 1,90 m.
Bild 1 - Yachthafen der Klemens Werft
Die Fußball–Weltmeisterschaft 2018 in Russland war für uns schon uninteressant geworden. Deutschland war bereits in der Vorrunde kläglich ausgeschieden. Nach einem spannenden Spiel gegen Schweden hatten wir alle Chancen durch eine Niederlage gegen Südkorea verspielt. Damit konnten wir unseren Segeltörn deutlich entspannter angehen. Auch unsere polnischen Nachbarn schieden sang- und klanglos nach der Gruppenphase aus.
Während Karin und ich bereits am Freitag anreisten, traf Martin erst am Samstag ein. Die Freude war groß, wieder beisammen zu sein. Karin und ich hatten vorher die Solveig geputzt und segelklar gemacht. Wir gingen noch einkaufen und waren pünktlich um 18.30 Uhr bei Hans Heinrich im Tuckers. Nach dem Abendessen gingen wir noch auf einen Absacker in die neue Sportbar im Treppenhaus am Strand von Großenbrode und schauten uns das WM – Spiel Kroatien gegen Russland an, das Kroatien nach Elfmeterschießen mit 6 : 5 für sich entschied.
Das Wetter an der Ostsee war schon seit meinem Saisonstart überwiegend sonnig mit steigenden Temperaturen. Am Sonntag analysierten wir nach einem ausgiebigen Frühstück erst einmal die Wetterlage. Ein Tief lag im Raum Moskau und wurde begleitet von einem Tief über Bornholm, das sich nach Südsüdost verlagern und auffüllen sollte. Ein Hoch mit einem Keil nach England lag westlich von Irland. Es sollte sich etwas verstärken und nach Osten ziehen. Für die kommende Nacht wurde ein neues Tief über Oslo mit Ausläufer Forties erwartet, dass sich Südost verlagert. Wir überlegten wie wir mit dieser Situation umgehen wollten und was für uns wichtig war. Auf jeden Fall wollten wir sonniges Wetter suchen. Wir entschieden uns zunächst für einen kleinen Schritt nach Burgtiefe, der uns alle Optionen offenhielt. Wir registrierten allerdings schon, dass am Montag mit dem Oslotief ein heftiges Böenfeld von Westen über die Ostsee ziehen würde. Am frühen Nachmittag starteten wir dann nach einer obligatorischen Sicherheitseinweisung Richtung Burgtiefe auf Fehmarn. Bei sonnigem Wetter und Wind aus WNW mit Bft. 4 übten wir zunächst MOB – Manöver und rauschten anschließend gen Fehmarn. Gegen 16.00 Uhr machten wir im Yachthafen von Burgtiefe fest. Abends lieferte die Bordküche leichte italienische Küche (Bruschetta mit Tomaten und Knoblauch, Spaghetti mit Thunfisch, Erbsen, Oliven und glatter Petersilie) an Weißwein. Den Abend beschlossen wir mit einem kleinen Spaziergang.
Montag Morgen! Zum Frühstück servierte die Bordküche Nürnberger Rostbratwürstchen mit Rührei. Bei vorausgesagten Böen bis zu 30 Knoten aus westlichen Richtungen zog es uns nirgendwo hin. Wir mieteten uns Fahrräder im Yachthafen von Burgtiefe und machten eine kleine Radeltour Richtung Burg auf Fehmarn. Auf dem Rückweg legten wir eine Pause im Kaffee Kontor in Burgstaaken ein, das wegen seiner Torten berühmt ist. Bei schönem Wetter kann man dort auch ganz gemütlich im kleinen Garten sitzen. Ich wählte heute ein Stück Mohn – Stachelbeertorte. Dazu gab es eine russische Schokolade. So machte Segeln auch Spaß! Zufrieden fuhren wir nach Burgtiefe zurück. Abends gab es Resteessen von gestern und danach erkundeten wir die Hafenkneipe mit Selbstbedienung. Viel war nicht los! Möglicherweise lag es einfach am Engagement der Bedienungskräfte.
Der Wetterbericht meldete am Dienstag ein sich abschwächendes Tief über Seeland, dessen Kaltfront sich in der südlichen Ostsee befand. Es sollte langsam nach Südwest abziehen und wurde Mittwochfrüh in Westdeutschland erwartet. Das Hoch lag weiterhin westlich von Irland mit einem Keil zu den Lofoten. Für die westliche Ostsee und insbesondere Richtung Polen wurden deshalb östliche bis nordöstliche Winde zunehmend 4 bis 5 vorausgesagt. Die Aussichten waren gleichlautend. Zudem sollte es in Polen regnerisch sein. Das voraussichtlich schöne Wetter, das wir im Westen zu erwarten hatten, gewann daher über unseren Entdeckerdrang. Wir änderten spontan unser Törnziel und beschlossen, der Flensburger Förde einen Besuch abzustatten. Den Rückweg wollten wir über die dänische Südsee gestalten.
Während Karin und ich bereits am Freitag anreisten, traf Martin erst am Samstag ein. Die Freude war groß, wieder beisammen zu sein. Karin und ich hatten vorher die Solveig geputzt und segelklar gemacht. Wir gingen noch einkaufen und waren pünktlich um 18.30 Uhr bei Hans Heinrich im Tuckers. Nach dem Abendessen gingen wir noch auf einen Absacker in die neue Sportbar im Treppenhaus am Strand von Großenbrode und schauten uns das WM – Spiel Kroatien gegen Russland an, das Kroatien nach Elfmeterschießen mit 6 : 5 für sich entschied.
Das Wetter an der Ostsee war schon seit meinem Saisonstart überwiegend sonnig mit steigenden Temperaturen. Am Sonntag analysierten wir nach einem ausgiebigen Frühstück erst einmal die Wetterlage. Ein Tief lag im Raum Moskau und wurde begleitet von einem Tief über Bornholm, das sich nach Südsüdost verlagern und auffüllen sollte. Ein Hoch mit einem Keil nach England lag westlich von Irland. Es sollte sich etwas verstärken und nach Osten ziehen. Für die kommende Nacht wurde ein neues Tief über Oslo mit Ausläufer Forties erwartet, dass sich Südost verlagert. Wir überlegten wie wir mit dieser Situation umgehen wollten und was für uns wichtig war. Auf jeden Fall wollten wir sonniges Wetter suchen. Wir entschieden uns zunächst für einen kleinen Schritt nach Burgtiefe, der uns alle Optionen offenhielt. Wir registrierten allerdings schon, dass am Montag mit dem Oslotief ein heftiges Böenfeld von Westen über die Ostsee ziehen würde. Am frühen Nachmittag starteten wir dann nach einer obligatorischen Sicherheitseinweisung Richtung Burgtiefe auf Fehmarn. Bei sonnigem Wetter und Wind aus WNW mit Bft. 4 übten wir zunächst MOB – Manöver und rauschten anschließend gen Fehmarn. Gegen 16.00 Uhr machten wir im Yachthafen von Burgtiefe fest. Abends lieferte die Bordküche leichte italienische Küche (Bruschetta mit Tomaten und Knoblauch, Spaghetti mit Thunfisch, Erbsen, Oliven und glatter Petersilie) an Weißwein. Den Abend beschlossen wir mit einem kleinen Spaziergang.
Montag Morgen! Zum Frühstück servierte die Bordküche Nürnberger Rostbratwürstchen mit Rührei. Bei vorausgesagten Böen bis zu 30 Knoten aus westlichen Richtungen zog es uns nirgendwo hin. Wir mieteten uns Fahrräder im Yachthafen von Burgtiefe und machten eine kleine Radeltour Richtung Burg auf Fehmarn. Auf dem Rückweg legten wir eine Pause im Kaffee Kontor in Burgstaaken ein, das wegen seiner Torten berühmt ist. Bei schönem Wetter kann man dort auch ganz gemütlich im kleinen Garten sitzen. Ich wählte heute ein Stück Mohn – Stachelbeertorte. Dazu gab es eine russische Schokolade. So machte Segeln auch Spaß! Zufrieden fuhren wir nach Burgtiefe zurück. Abends gab es Resteessen von gestern und danach erkundeten wir die Hafenkneipe mit Selbstbedienung. Viel war nicht los! Möglicherweise lag es einfach am Engagement der Bedienungskräfte.
Der Wetterbericht meldete am Dienstag ein sich abschwächendes Tief über Seeland, dessen Kaltfront sich in der südlichen Ostsee befand. Es sollte langsam nach Südwest abziehen und wurde Mittwochfrüh in Westdeutschland erwartet. Das Hoch lag weiterhin westlich von Irland mit einem Keil zu den Lofoten. Für die westliche Ostsee und insbesondere Richtung Polen wurden deshalb östliche bis nordöstliche Winde zunehmend 4 bis 5 vorausgesagt. Die Aussichten waren gleichlautend. Zudem sollte es in Polen regnerisch sein. Das voraussichtlich schöne Wetter, das wir im Westen zu erwarten hatten, gewann daher über unseren Entdeckerdrang. Wir änderten spontan unser Törnziel und beschlossen, der Flensburger Förde einen Besuch abzustatten. Den Rückweg wollten wir über die dänische Südsee gestalten.
© WetterWelt GmbH
Am Dienstag starteten wir daher nach gemütlichem Frühstück am späten Vormittag Richtung Bagenkop an der Südwestküste Langelands in Dänemark. Die polnische Gastlandflagge wurde weggeräumt und durch die dänische ersetzt. Beim Verlassen von Burgtiefe ist zu beachten, dass die betonnte Rinne an der grünrotgrünen Tonne Burgtiefe 2 in das von Burgstaaken kommende Hauptfahrwasser einmündet. Hier verdrängen die deutschen Vorschriften der SeeSchStrO die allgemein geltenden Vorschriften der KVR. Dem Vernehmen nach ist diese Ecke ein Unfallbrennpunkt, weil oftmals Fahrzeugführer, die aus Burgtiefe auslaufen, glauben Vorfahrt gegenüber Fahrzeugen zu haben, die dem Hauptfahrwasser von Burgstaaken einlaufend folgen. Im Fehmarnsund kann durch Wind verursachter, unangenehmer Strom setzen, der bis zu 3 Knoten Stärke erreichen kann. Bei östlichem Wind hatten wir heute leichten Strom mit uns. Sobald der Fehmarnsund Richtung Westen durchquert ist, versperrt einem das militärische Schießgebiet Hohwachter Bucht den weiteren Weg nach Westen. Hier gilt es, sorgfältig die Lagemeldungen von Marine Radio Todendorf auf den UKW – Kanälen 16 und 11 abzuhören. Im Bedarfsfall wird einem aber auch bereitwillig Auskunft über die aktuelle Lage erteilt. Wir hatten heute keine Probleme mit diesem Schießgebiet, da wir vorher unseren Kurs auf 325 Grad änderten und es links liegen lassen konnten. Auf diesem Weg nach Dänemark war der Kontakt mit der Berufsschifffahrt nicht zu vermeiden, da wir den Kiel – Ostsee – Weg zu überqueren hatten. In der Nähe der Berufsschifffahrt aktiviere ich regelmäßig meinen Aktiv-Radarreflektor und hoffe so, gesehen zu werden. Im Zweifel hilft aber auch die Kommunikation über UKW – Funk. Bei überwiegend sonnigem Wetter und schönstem Segelwind erreichten wir nach 40 Seemeilen unser Tagesziel Bagenkop am späten Nachmittag. Der Hafen war bereits restlos überfüllt und ich quetschte mich mit einem eleganten Anlegemanöver neben ein Motorboot ins Päckchen. Gegen Abend zog noch eine heftige Regenfront durch und erwischte uns beim Abendessen. Gott sei Dank hatten wir unsere Kuchenbude rechtzeitig aufgespannt. Immer noch liefen Yachten ein und wir bekamen so auch noch einen Nachbarn.
Die Sanitäranlagen auf der nördlichen Außenmole im Yachthafen von Bagenkop sind spärlich und bei diesem Besucherandrang nach meiner Beobachtung regelmäßig in einem ziemlich schmutzigen Zustand. Man kann es aber auch noch mit einem kleinen Fußmarsch im Gebäude des Hafenmeisters versuchen. Wir verließen Bagenkop daher diesmal ohne morgentliche Dusche. Unser Tagesziel war Gelting Mole in der Flensburger Förde. Der Wetterbericht meldete für heute nordöstliche Winde mit 5 Bft. abnehmend auf 3 bis 4, sowie Schauerböen und strichweise Gewitter. Der Himmel war entsprechend grau in grau als wir den Hafen verließen. Erst am Nachmittag bekamen die Wolken Struktur und der Himmel riss auf.
Am Nachmittag fingen wir in der Nähe der dänischen Insel Ärö einen PAN PAN – Notruf auf. Eine Seglerin war von einer Wespe gestochen worden und hatte einen lebensbedrohlichen, allergischen Schock erlitten. Ein deutsches Kriegsschiff, das sich glücklicherweise in der Kieler Förde aufhielt, meldete sich umgehend bei Bremen Rescue und bot Hilfe an. Man verfüge über einen Schiffsarzt und einen Hubschrauber, die in zwei Minuten vor Ort sein könnten. Bald sahen wir den Hubschrauber über uns hinweg fliegen. Allerdings flog er trotz genauer Positionsangabe zunächst auch über den Notfall hinweg. Hilfreich wäre vielleicht gewesen, dass in Not befindliche Fahrzeug zusätzlich optisch z.B. durch an den Wanten befestigte Handtücher, Bettlaken oder ähnliches deutlich zu markieren. Aus dem Funkverkehr ergab sich, dass die Patientin letztlich abgeborgen und in ein Kieler Krankenhaus gebracht wurde. Es zeigt sich doch immer wieder, dass die Vorbereitung auf medizinische Notfälle auf See notwendig und sinnvoll ist. Die zu organisierende Rettungskette verläuft eben anders als an Land. Der Umgang mit einem Fragebogen zur Erfassung erster diagnostischer Daten eines Patienten für eine funkärztliche Beratung sollte auch nicht unbekannt sein. Entsprechende Fortbildungsmaßnahmen werden heutzutage von unterschiedlichen Institutionen angeboten.
Um 15.00 Uhr erreichten wir die Tonne Bredgrund Süd und liefen in die Flensburger Förde ein. Der Wind war mittlerweile komplett eingeschlafen und wir fuhren unter Motor. Der Himmel war jetzt aufgerissen und die Sonne war zu sehen. Die Flensburger Förde wird in Außenförde und Innenförde eingeteilt. An deren Ende liegt die schöne, alte Stadt Flensburg, die der Förde ihren Namen gibt. Der Beginn der Außenförde wird gemeinhin zwischen dem deutschen Falshöft und der Südspitze der dänischen Insel Als gesehen. Die Innenförde beginnt auf der Linie zwischen dem deutschen Habernis und dem dänischen Borreshoved. Die Flensburger Förde ist navigatorisch wirklich interessant, denn das nördliche Ufer ist schon dänisches Staatsgebiet und das südliche Ufer gehört zu Deutschland. Die Grenze verläuft mittig durch die Förde. Die Frage ist, welche Verkehrsregeln insbesondere beim Ausweichen zu beachten sind. Vor vielen Jahren haben sich Deutschland und Dänemark auf eine gemeinsame Regelung geeinigt. Laut Revierführer Ostsee sind die Schifffahrtswege in der Flensburger Förde vom Tonnenpaar 1 und 2 (Beginn der Innenförde) bis zum Tonnenpaar 13 und 14 (Höhe Yachthafen Fahrensodde auf deutscher Seite) keine Fahrwasser im Sinne der deutschen SeeSchStrO. Hier gelten also ausschließlich die Regelungen der KVR. Insbesondere nördlich der Halbinsel Holnis ist die KVR – Regel 9 über enge Fahrwasser zu beachten. Ab dem Tonnenpaar 13 und 14 beginnt das Flensburger Fahrwasser, in dem die SeeSchStrO Gültigkeit hat. Hier haben z.B. die dem Fahrwasser folgenden Fahrzeuge Vorfahrtsrecht gegenüber Querenden.
Jan Werner schreibt in seinem Törnführer Ostseeküste Travemünde bis Flensburg, dass die Flensburger Förde wohl das abwechslungsreichste Segelrevier an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste ist, und dass es schade sei, daran nach Norden oder Süden vorbei zu segeln. Die Flensburger Förde hat eine Menge zu bieten, viele Yachthäfen und Sehenswürdigkeiten sowie eine wunderschöne Landschaft. Goldgelbe Rapsfelder stehen im Frühjahr in starkem Kontrast zu grünen Wiesen und Wäldern und dem Blau des Himmels und des Wassers. Rund 20 Seemeilen erstreckt sie sich ins Land hinein. Der Besuch Flensburgs ist sicherlich der Höhepunkt eines Törns.
Nachdem wir den Leuchtturm Kalkgrund gerundet hatten, steuerten wir südlichen Kurs Richtung Gelting Mole. Immer mal wieder besinnen wir uns der Mittel der terrestrischen Navigation und so suchten wir mit dem Fernglas die Richtfeuerbaken von Gelting Mole, nahmen sie auf und erreichten sicher das Tonnenpaar G 1 und G 2. Eine halbe Seemeile vor der Hafeneinfahrt wird es flach. Auf dem Ohrenfeld Haff sollen zahlreiche Steine liegen. Nachts führt von hier ein Richtfeuer durch die unbeleuchtete Tonnenstraße. Bei der grünen Spierentonne G 7 steuerten wir nach steuerbord in die enge und für Ortsfremde etwas unübersichtliche Hafeneinfahrt ein.
Der Sporthafen Gelting Mole ist eine gut gepflegte große Marina und zeichnet sich durch sehr freundliches und hilfsbereites Personal aus. Der Yachthafen bietet bei einer Tiefe von 2,50 bis 3,50 m Platz für bis zu 450 Segel- und Motoryachten an neun Stegen. Zudem liegt er am Rande des Naturschutzgebietes Geltinger Noor. Unsere telefonische Voranfrage beim Hafenmeister ergab, dass genügend Liegeplätze frei waren. Wer Ruhe und Natur sucht, ist hier genau richtig. Den Abend verbrachten wir im Hafenrestaurant Sonne und Meer, dass mit viel Hingabe und Witz von Ingrid und Joachim Meyer betrieben wird. Die Küche ist gehoben bürgerlich, ausgezeichnet und in jedem Fall lecker. Bei meinem letzten Besuch kam ich aus Dänemark und hatte kein deutsches Bargeld mehr im Portemonnaie. Ein Nachteil, weil ich mit meiner Checkkarte zwar die Rechnung bezahlen, aber kein Trinkgeld loswerden konnte. Ich versprach, es bei meinem nächsten Besuch nachzuholen. Mein Versprechen erfüllte ich an diesem Abend. Das Restaurant ist immer gut besucht und es empfiehlt sich, rechtzeitig zu reservieren.
Im Cockpit nahmen wir noch einen kleinen Absacker und hörten im Radio das Spiel England gegen Kroatien, dass Kroatien mit 2 : 1 für sich entscheiden konnte.
Die Sanitäranlagen auf der nördlichen Außenmole im Yachthafen von Bagenkop sind spärlich und bei diesem Besucherandrang nach meiner Beobachtung regelmäßig in einem ziemlich schmutzigen Zustand. Man kann es aber auch noch mit einem kleinen Fußmarsch im Gebäude des Hafenmeisters versuchen. Wir verließen Bagenkop daher diesmal ohne morgentliche Dusche. Unser Tagesziel war Gelting Mole in der Flensburger Förde. Der Wetterbericht meldete für heute nordöstliche Winde mit 5 Bft. abnehmend auf 3 bis 4, sowie Schauerböen und strichweise Gewitter. Der Himmel war entsprechend grau in grau als wir den Hafen verließen. Erst am Nachmittag bekamen die Wolken Struktur und der Himmel riss auf.
Am Nachmittag fingen wir in der Nähe der dänischen Insel Ärö einen PAN PAN – Notruf auf. Eine Seglerin war von einer Wespe gestochen worden und hatte einen lebensbedrohlichen, allergischen Schock erlitten. Ein deutsches Kriegsschiff, das sich glücklicherweise in der Kieler Förde aufhielt, meldete sich umgehend bei Bremen Rescue und bot Hilfe an. Man verfüge über einen Schiffsarzt und einen Hubschrauber, die in zwei Minuten vor Ort sein könnten. Bald sahen wir den Hubschrauber über uns hinweg fliegen. Allerdings flog er trotz genauer Positionsangabe zunächst auch über den Notfall hinweg. Hilfreich wäre vielleicht gewesen, dass in Not befindliche Fahrzeug zusätzlich optisch z.B. durch an den Wanten befestigte Handtücher, Bettlaken oder ähnliches deutlich zu markieren. Aus dem Funkverkehr ergab sich, dass die Patientin letztlich abgeborgen und in ein Kieler Krankenhaus gebracht wurde. Es zeigt sich doch immer wieder, dass die Vorbereitung auf medizinische Notfälle auf See notwendig und sinnvoll ist. Die zu organisierende Rettungskette verläuft eben anders als an Land. Der Umgang mit einem Fragebogen zur Erfassung erster diagnostischer Daten eines Patienten für eine funkärztliche Beratung sollte auch nicht unbekannt sein. Entsprechende Fortbildungsmaßnahmen werden heutzutage von unterschiedlichen Institutionen angeboten.
Um 15.00 Uhr erreichten wir die Tonne Bredgrund Süd und liefen in die Flensburger Förde ein. Der Wind war mittlerweile komplett eingeschlafen und wir fuhren unter Motor. Der Himmel war jetzt aufgerissen und die Sonne war zu sehen. Die Flensburger Förde wird in Außenförde und Innenförde eingeteilt. An deren Ende liegt die schöne, alte Stadt Flensburg, die der Förde ihren Namen gibt. Der Beginn der Außenförde wird gemeinhin zwischen dem deutschen Falshöft und der Südspitze der dänischen Insel Als gesehen. Die Innenförde beginnt auf der Linie zwischen dem deutschen Habernis und dem dänischen Borreshoved. Die Flensburger Förde ist navigatorisch wirklich interessant, denn das nördliche Ufer ist schon dänisches Staatsgebiet und das südliche Ufer gehört zu Deutschland. Die Grenze verläuft mittig durch die Förde. Die Frage ist, welche Verkehrsregeln insbesondere beim Ausweichen zu beachten sind. Vor vielen Jahren haben sich Deutschland und Dänemark auf eine gemeinsame Regelung geeinigt. Laut Revierführer Ostsee sind die Schifffahrtswege in der Flensburger Förde vom Tonnenpaar 1 und 2 (Beginn der Innenförde) bis zum Tonnenpaar 13 und 14 (Höhe Yachthafen Fahrensodde auf deutscher Seite) keine Fahrwasser im Sinne der deutschen SeeSchStrO. Hier gelten also ausschließlich die Regelungen der KVR. Insbesondere nördlich der Halbinsel Holnis ist die KVR – Regel 9 über enge Fahrwasser zu beachten. Ab dem Tonnenpaar 13 und 14 beginnt das Flensburger Fahrwasser, in dem die SeeSchStrO Gültigkeit hat. Hier haben z.B. die dem Fahrwasser folgenden Fahrzeuge Vorfahrtsrecht gegenüber Querenden.
Jan Werner schreibt in seinem Törnführer Ostseeküste Travemünde bis Flensburg, dass die Flensburger Förde wohl das abwechslungsreichste Segelrevier an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste ist, und dass es schade sei, daran nach Norden oder Süden vorbei zu segeln. Die Flensburger Förde hat eine Menge zu bieten, viele Yachthäfen und Sehenswürdigkeiten sowie eine wunderschöne Landschaft. Goldgelbe Rapsfelder stehen im Frühjahr in starkem Kontrast zu grünen Wiesen und Wäldern und dem Blau des Himmels und des Wassers. Rund 20 Seemeilen erstreckt sie sich ins Land hinein. Der Besuch Flensburgs ist sicherlich der Höhepunkt eines Törns.
Nachdem wir den Leuchtturm Kalkgrund gerundet hatten, steuerten wir südlichen Kurs Richtung Gelting Mole. Immer mal wieder besinnen wir uns der Mittel der terrestrischen Navigation und so suchten wir mit dem Fernglas die Richtfeuerbaken von Gelting Mole, nahmen sie auf und erreichten sicher das Tonnenpaar G 1 und G 2. Eine halbe Seemeile vor der Hafeneinfahrt wird es flach. Auf dem Ohrenfeld Haff sollen zahlreiche Steine liegen. Nachts führt von hier ein Richtfeuer durch die unbeleuchtete Tonnenstraße. Bei der grünen Spierentonne G 7 steuerten wir nach steuerbord in die enge und für Ortsfremde etwas unübersichtliche Hafeneinfahrt ein.
Der Sporthafen Gelting Mole ist eine gut gepflegte große Marina und zeichnet sich durch sehr freundliches und hilfsbereites Personal aus. Der Yachthafen bietet bei einer Tiefe von 2,50 bis 3,50 m Platz für bis zu 450 Segel- und Motoryachten an neun Stegen. Zudem liegt er am Rande des Naturschutzgebietes Geltinger Noor. Unsere telefonische Voranfrage beim Hafenmeister ergab, dass genügend Liegeplätze frei waren. Wer Ruhe und Natur sucht, ist hier genau richtig. Den Abend verbrachten wir im Hafenrestaurant Sonne und Meer, dass mit viel Hingabe und Witz von Ingrid und Joachim Meyer betrieben wird. Die Küche ist gehoben bürgerlich, ausgezeichnet und in jedem Fall lecker. Bei meinem letzten Besuch kam ich aus Dänemark und hatte kein deutsches Bargeld mehr im Portemonnaie. Ein Nachteil, weil ich mit meiner Checkkarte zwar die Rechnung bezahlen, aber kein Trinkgeld loswerden konnte. Ich versprach, es bei meinem nächsten Besuch nachzuholen. Mein Versprechen erfüllte ich an diesem Abend. Das Restaurant ist immer gut besucht und es empfiehlt sich, rechtzeitig zu reservieren.
Im Cockpit nahmen wir noch einen kleinen Absacker und hörten im Radio das Spiel England gegen Kroatien, dass Kroatien mit 2 : 1 für sich entscheiden konnte.
Bild 2 – Gelting Mole in der Abendsonne
Am folgenden Tag strahlte der Himmel in Blau und wir beschlossen, einen Tag zu verbleiben. Nach einem langen Frühstück wollten wir uns beim Hafenmeister Fahrräder mieten, aber unsere Nachbarcrew war einfach schneller und mietete die letzten Fahrräder vor unserer Nase weg. Not macht erfinderisch und wir unternahmen eine Wanderung in das Naturschutzgebiet Geltinger Noor. Bei dieser Gelegenheit haben wir auch den benachbarten Hafen Wackerballig besichtigt.
Bild 3 – Hafen Wackerballig an der Flensburger Förde
Bild 4 – Möwe in Gelting Mole
Das Azorenhoch lag mittlerweile mit einem Keil in Belgien.
Für Freitag, den 13. Juli, versprach der Wetterbericht uns für den ganzen Tag sonniges Wetter mit west- bis nordwestlichen Winden von 3 bis 4 Bft. Es folgte ein Bilderbuchsegeltag nach Flensburg. Wir kreuzten die Förde auf und erreichten Flensburg am späten Nachmittag. Nach Erreichen der Innenförde wurde der Schiffsverkehr dichter und wir mussten stark auf den mitlaufenden und entgegenkommenden Verkehr achten. Am Holnishaken wird es eng und auf der deutschen Seite ganz flach. Abrupt steigt hier die Wassertiefe von 12 m auf unter 1 m. Zudem zeigt ein Blick in die Seekarte, dass diese untiefe Stelle mit einigen Felsen versehen ist. Wer hier abkürzen will, geht das Risiko einer Grundberührung ein. Wer hier im Fahrwasser segelt hat Regel 9 der KVR zu beachten. Diese Regel schreibt für alle Fahrzeuge von weniger als 20 m Länge und alle Segelfahrzeuge vor, dass sie die Durchfahrt eines Fahrzeuges nicht behindern dürfen, das nur innerhalb des Fahrwassers sicher fahren kann. Und wenn man selbst der Richtung des engen Fahrwassers folgt, muss man sich so nah wie möglich am rechten Rand des Fahrwassers halten. Natürlich darf man als Segler hier entgegen der Fahrwasserrichtung aufkreuzen, aber nur unter Beachtung dieses Nichtbehinderungsgebotes. Hier gilt es also, notwendige Ausweichmanöver rechtzeitig und sorgfältig zu planen. Zu beachten ist weiterhin, dass bei Nebel Regel 9 durch Regel 19 (Verhalten bei verminderter Sicht) ersetzt wird. Holnishaken ist heute an dieser Stelle mit einem roten Pfahl mit der Nummer 6 gekennzeichnet. Früher lag hier eine mythenumrankte rote Tonne, die der Volksmund Schwiegermutter getauft hatte.
"Wer die Schwiegermutter schneidet, den lässt sie auflaufen!", lautete eine vielzitierte Weisheit der Flensburger Segler. Das Lateralzeichen wurde scheinbar oft missverstanden. Denn es bezeichnete eben nicht nur die Backbordseite des Fahrwassers (einlaufend), sondern auch eine Stelle, an welcher der Grund von zwölf auf einen Meter Wassertiefe ansteigt.
Für Freitag, den 13. Juli, versprach der Wetterbericht uns für den ganzen Tag sonniges Wetter mit west- bis nordwestlichen Winden von 3 bis 4 Bft. Es folgte ein Bilderbuchsegeltag nach Flensburg. Wir kreuzten die Förde auf und erreichten Flensburg am späten Nachmittag. Nach Erreichen der Innenförde wurde der Schiffsverkehr dichter und wir mussten stark auf den mitlaufenden und entgegenkommenden Verkehr achten. Am Holnishaken wird es eng und auf der deutschen Seite ganz flach. Abrupt steigt hier die Wassertiefe von 12 m auf unter 1 m. Zudem zeigt ein Blick in die Seekarte, dass diese untiefe Stelle mit einigen Felsen versehen ist. Wer hier abkürzen will, geht das Risiko einer Grundberührung ein. Wer hier im Fahrwasser segelt hat Regel 9 der KVR zu beachten. Diese Regel schreibt für alle Fahrzeuge von weniger als 20 m Länge und alle Segelfahrzeuge vor, dass sie die Durchfahrt eines Fahrzeuges nicht behindern dürfen, das nur innerhalb des Fahrwassers sicher fahren kann. Und wenn man selbst der Richtung des engen Fahrwassers folgt, muss man sich so nah wie möglich am rechten Rand des Fahrwassers halten. Natürlich darf man als Segler hier entgegen der Fahrwasserrichtung aufkreuzen, aber nur unter Beachtung dieses Nichtbehinderungsgebotes. Hier gilt es also, notwendige Ausweichmanöver rechtzeitig und sorgfältig zu planen. Zu beachten ist weiterhin, dass bei Nebel Regel 9 durch Regel 19 (Verhalten bei verminderter Sicht) ersetzt wird. Holnishaken ist heute an dieser Stelle mit einem roten Pfahl mit der Nummer 6 gekennzeichnet. Früher lag hier eine mythenumrankte rote Tonne, die der Volksmund Schwiegermutter getauft hatte.
"Wer die Schwiegermutter schneidet, den lässt sie auflaufen!", lautete eine vielzitierte Weisheit der Flensburger Segler. Das Lateralzeichen wurde scheinbar oft missverstanden. Denn es bezeichnete eben nicht nur die Backbordseite des Fahrwassers (einlaufend), sondern auch eine Stelle, an welcher der Grund von zwölf auf einen Meter Wassertiefe ansteigt.
Nach Passage der Holnis Enge öffnet sich die Förde wieder etwas und wir passierten die beiden sich steil aus dem Wasser erhebenden beeindruckenden Ochseninseln, die sich im Besitz des dänischen Staates befinden. Kurz vor Flensburg berührte uns noch mit der hoch über der Förde gelegenen Marineschule Mürwick die jüngere deutsche Geschichte. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs diente die Marineschule der geschäftsführenden deutschen Reichsregierung unter Großadmiral Karl Dönitz bis zum 23. Mai 1945 noch als Regierungssitz. Die imposanten Baulichkeiten der Marineschule wurden im Stil der norddeutschen Backsteingotik errichtet und am 21. November 1910 vom deutschen Kaiser Wilhelm II. eingeweiht. Heute erhalten an der Marineschule Mürwick die Offiziere der Bundesmarine wieder ihre allgemeine militärische Ausbildung. Und im Übrigen ist die Brücke unten vor der Schule der Heimathafen der GORCH FOCK.
Am späten Nachmittag erreichten wir das Ende der Förde und suchten uns einen Liegeplatz. Bevor man allerdings in den Hafenbereich einfährt, findet man im Übrigen an der Ostseite kurz vor der Einfahrt in den Industriehafen im Wasser stehende Deviationsdalben. Wer hat denn schon einmal die Ablenkung seines Magnetkompasses überprüft? Hier kann man es versuchen! Am liebsten liege ich im Gästehafen am Scheitelpunkt der Förde, weil man von hier den besten Blick auf die direkt gegenüberliegende Altstadt Flensburgs hat. Es war Sommer und Wochenende! Dementsprechend war dieser wunderschöne Platz bereits komplett belegt. Gleiches galt für die dem Schifffahrtsmuseum gegenüber liegende Marina Werftkontor. Nach einiger Überlegung haben wir es dann bei Niro – Petersen versucht und sind fündig geworden. Die Marina liegt auf der Stadtseite und ist mit guten und gepflegten Sanitäreinrichtungen ausgestattet. Im Übrigen betreibt von hier aus Mola – Yachting einen ihrer Charterstützpunkte und wir sind mitten rein geraten in den Trubel des Crewwechsels. Andererseits war es auch ansteckend, soviel Vorfreude bei den Seglern mit ihren Familien und Freunden zu spüren, haben wir doch früher selbst oft gechartert. In sehr kurzer Entfernung befindet sich ein neuer, großer Edeka - Supermarkt, in dem man sich mit allem gut verproviantieren kann.
Heute musste der Skipper in der Kombüse ran. Die Crew wünschte sich mal wieder meinen rheinischen Kartoffel–Möhren-Stampf mit glatter Petersilie, jawohl die glatte muss es sein, und mit einem Hauch Curry. Dazu gab es selbst gemachte Fleischpflanzerl. Handtellergroß und fast schwarz gebraten, innen dabei saftig und luftig locker müssen sie sein. Meine Mutter nahm dazu immer Gehacktes halb und halb und so mache ich es auch. Da ich wusste, was kommt, setzte ich direkt die doppelte Menge an. Nachts ziehen nämlich regelmäßig rheinische und bajuwarische Wiesel durch mein Schiff, um noch das letzte Pflanzerl zu finden. Es begab sich nämlich eines Nachts, dass am folgenden Morgen alle am Abend übrig gebliebenen Fleischpflanzerl verschwunden waren und trotz intensiver Überlegung konnten wir es uns nicht erklären. Wir tippten letztlich auf gefräßige Schiffswiesel. Auch vor Kühlschranktüren machen sie nicht halt. Nur ein einziges Mal blieb eins übrig und das gierige bajuwarische Wiesel musste es vor dem Ablegen nach England noch verspeisen. Ich hatte damals noch einen Liegeplatz in den Niederlanden und da die Nordsee sehr kabbelig war, musste das arme Wiesel das Fleischpflanzerl mit den Fischen teilen. Aber das ist eine andere Geschichte. Zum Abendessen schlugen wir ein kleines Fünfliter – Fässchen Pils an und genossen den sommerlichen Abend in vollen Zügen im Cockpit. Irgendwann kam dann wieder dieser Satz, so mache segeln doch Spaß. Und da ist ja auch was Wahres dran!
Am Samstag erwachten wir irgendwann und die Wiesel hatten wieder ganze Arbeit geleistet. Nach einem ausgiebigen Frühstück im Cockpit machten wir einen Spaziergang nach Flensburg hinein. Der Himmel war gerade aufgerissen und zeigte sich von seiner sonnigen Seite. Unser Spaziergang führte uns zunächst direkt an der Förde lang zum Flensburger Museumshafen. Die Anlage des Museumshafens besteht aus der Steganlage, dem Bohlwerk, der darauf befindlichen Wachhütte, der Rekonstruktion des historischen Flensburger Hafenkrans zum Setzen oder Ziehen von Masten und dem Hafen für offene Fischerboote, dem Lüttfischerhafen. Es sind etwa zwanzig Schiffe ausgestellt. Darunter befindet sich im Übrigen auch der Haikutter Dagmar Aaen, mit dem Arved Fuchs 2002 die Nordostpassage besegelte. Die Wachhütte aber ist etwas Besonderes. Eigentlich ist sie auch eine Fischbude, denn dort macht Ben tagsüber leckere Fischbrötchen. Es gibt hier angeblich die leckersten Fischbrötchen Norddeutschlands. Wie auch immer, die Schlange vor Ben´s Fischbude war schon lang und erwartungsvoll stellten wir uns an und wurden nicht enttäuscht. Genussvoll verspeisten wir unsere Happen im Sonnenschein und setzten unseren Spaziergang fort.
Am Ende der Förde bogen wir Richtung Altstadt ab. Heute, an einem Samstag, wollten wir die Atmosphäre der belebten Norderstraße genießen. Die Norderstraße ist eine historische Durchgangsstraße in der Flensburger Altstadt. Die größtenteils mit Kopfsteinpflaster belegte Straße gilt laut Wikipedia als multikulturelles Szeneviertel Flensburgs, in dem sich neben der dänischen Minderheit auch linksalternative Subkultur sowie eine Reihe von Restaurants mit internationaler Küche, Szeneläden und Künstlerateliers angesiedelt haben. Wegen ihrer Shoefiti kürte ein New Yorker Reisemagazin die Norderstraße zu einer der 18 verrücktesten Straßen der Welt. Die englische Mischung aus Shoe und Graffiti ergibt Shoefiti und bezeichnet eine besondere Form der Straßenkunst. Schuhe werden mit ihren Schnürsenkeln zusammengebunden und über Drahtseile gehängt, die in Flensburg in einer Länge von vier Metern zwischen den Häusern gespannt sind. Um die Entstehung dieser Form der Straßenkunst ranken sich viele Legenden. In Flensburg sollen die jungen Kunden eines Skatershops ihre alten Sneaker gleich im Geschäft gelassen haben und mit den neuen aus der Ladentür heraus stolziert sein. Der Inhaber entsorgte jedes da gelassene Paar fortan über den Seilen. Der Besitzer des angrenzenden St. Pauli Fanshop soll kurze Zeit später nachgezogen haben. Seit 2005 tun es ihm auch andere aus den verschiedensten Beweggründen gleich. Im Jahr 2017 nutzten Flensburger Studentinnen die Schuhleinen als kreative Plattform für ihre BHs, um damit der natürlichen Schönheit, Vielfalt und Selbstbestimmung Nachhaltigkeit zu verleihen. Auf der Norderstraße trafen wir viele junge Menschen an. Vielleicht lag es an den vielen Studenten in dieser Stadt, denn immerhin hat Flensburg zwei Hochschulen. Auch hörten wir um uns herum viele dänische Laute. Flensburg ist eben auch eine Grenzstadt. Jedenfalls spürten wir hier deutlich, wie das Leben in dieser schönen norddeutschen Stadt an diesem Samstag pulsierte.
Von der Norderstraße zweigen verschiedene kleine Gassen ab. Direkt von der Norderstraße führt eine kleine Verbindungsgasse hinunter zum Hafen, der Oluf-Samson-Gang. Diese kleine Hafengasse wurde im späten 16. Jahrhundert angelegt. Sie war lange Zeit Flensburgs "sündige" Meile, die gern von Seeleuten auf Landgang erkundet wurde. Heute ist sie weitgehend saniert und in eine hübsche Wohnstraße verwandelt worden. Der Oluf-Samson-Gang gilt heute als eine der am besten erhaltenen und schönsten Altstadtstraßen in ganz Schleswig-Holstein. Über das historische Nordertor, ein Wahrzeichen der Stadt Flensburg, verließen wir den Altstadtbereich und kehrten zu unserem Liegeplatz zurück. Wir hatten uns beileibe nicht alles angeschaut, aber für heute hatten wir genug zu sehen. Es war nicht mein erster Besuch in dieser schönen Stadt und es wird nicht mein letzter sein.
Sonntag! Was machte eigentlich das Seewetter? Für den Bereich Flensburg bis Fehmarn sagte der DWD heute Winde aus Nordwest mit 3 bis 4 Bft. voraus. Wir wollten heute nur bis zum beliebten Hafen von Langballigau. Der Hafen liegt übrigens an der Mündung der Langballigau in die Flensburger Förde. Noch nie hatte ich dort einen Liegeplatz bekommen. Ich informierte mich daher vor dem Ablegen telefonisch beim Hafenmeister. Und wieder war der Hafen voll belegt. Wie es denn mit einem Platz am langen Steg vor der Hafenmeisterei direkt nach der Einfahrt sei, fragte ich ihn schon hoffnungslos. Da liege eine große Motoryacht und er wisse nicht, ob sie heute noch ablegt. Aber wenn, dann würde er mir gerne den Platz reservieren. Ich versprach, wenigstens vorbei zu schauen. Ohne große Hoffnung machten wir uns auf den Weg nach Osten. Alternative, attraktive Häfen, auch auf der dänischen Seite, gibt es in der Förde zuhauf. Bei sonnigem Wetter legten wir ab, setzten die Segel und genossen bei leichtem Wind die ruhige Fahrt. Am frühen Nachmittag steckten wir unseren Bug neugierig in den Hafen von Langballigau und ich traute meinen Augen nicht. An meinem Wunschliegeplatz hing ein großes Plakat mit meinem Schiffsnamen. Da war aber ein besonderes Dankeschön beim Hafenmeister fällig.
Am späten Nachmittag erreichten wir das Ende der Förde und suchten uns einen Liegeplatz. Bevor man allerdings in den Hafenbereich einfährt, findet man im Übrigen an der Ostseite kurz vor der Einfahrt in den Industriehafen im Wasser stehende Deviationsdalben. Wer hat denn schon einmal die Ablenkung seines Magnetkompasses überprüft? Hier kann man es versuchen! Am liebsten liege ich im Gästehafen am Scheitelpunkt der Förde, weil man von hier den besten Blick auf die direkt gegenüberliegende Altstadt Flensburgs hat. Es war Sommer und Wochenende! Dementsprechend war dieser wunderschöne Platz bereits komplett belegt. Gleiches galt für die dem Schifffahrtsmuseum gegenüber liegende Marina Werftkontor. Nach einiger Überlegung haben wir es dann bei Niro – Petersen versucht und sind fündig geworden. Die Marina liegt auf der Stadtseite und ist mit guten und gepflegten Sanitäreinrichtungen ausgestattet. Im Übrigen betreibt von hier aus Mola – Yachting einen ihrer Charterstützpunkte und wir sind mitten rein geraten in den Trubel des Crewwechsels. Andererseits war es auch ansteckend, soviel Vorfreude bei den Seglern mit ihren Familien und Freunden zu spüren, haben wir doch früher selbst oft gechartert. In sehr kurzer Entfernung befindet sich ein neuer, großer Edeka - Supermarkt, in dem man sich mit allem gut verproviantieren kann.
Heute musste der Skipper in der Kombüse ran. Die Crew wünschte sich mal wieder meinen rheinischen Kartoffel–Möhren-Stampf mit glatter Petersilie, jawohl die glatte muss es sein, und mit einem Hauch Curry. Dazu gab es selbst gemachte Fleischpflanzerl. Handtellergroß und fast schwarz gebraten, innen dabei saftig und luftig locker müssen sie sein. Meine Mutter nahm dazu immer Gehacktes halb und halb und so mache ich es auch. Da ich wusste, was kommt, setzte ich direkt die doppelte Menge an. Nachts ziehen nämlich regelmäßig rheinische und bajuwarische Wiesel durch mein Schiff, um noch das letzte Pflanzerl zu finden. Es begab sich nämlich eines Nachts, dass am folgenden Morgen alle am Abend übrig gebliebenen Fleischpflanzerl verschwunden waren und trotz intensiver Überlegung konnten wir es uns nicht erklären. Wir tippten letztlich auf gefräßige Schiffswiesel. Auch vor Kühlschranktüren machen sie nicht halt. Nur ein einziges Mal blieb eins übrig und das gierige bajuwarische Wiesel musste es vor dem Ablegen nach England noch verspeisen. Ich hatte damals noch einen Liegeplatz in den Niederlanden und da die Nordsee sehr kabbelig war, musste das arme Wiesel das Fleischpflanzerl mit den Fischen teilen. Aber das ist eine andere Geschichte. Zum Abendessen schlugen wir ein kleines Fünfliter – Fässchen Pils an und genossen den sommerlichen Abend in vollen Zügen im Cockpit. Irgendwann kam dann wieder dieser Satz, so mache segeln doch Spaß. Und da ist ja auch was Wahres dran!
Am Samstag erwachten wir irgendwann und die Wiesel hatten wieder ganze Arbeit geleistet. Nach einem ausgiebigen Frühstück im Cockpit machten wir einen Spaziergang nach Flensburg hinein. Der Himmel war gerade aufgerissen und zeigte sich von seiner sonnigen Seite. Unser Spaziergang führte uns zunächst direkt an der Förde lang zum Flensburger Museumshafen. Die Anlage des Museumshafens besteht aus der Steganlage, dem Bohlwerk, der darauf befindlichen Wachhütte, der Rekonstruktion des historischen Flensburger Hafenkrans zum Setzen oder Ziehen von Masten und dem Hafen für offene Fischerboote, dem Lüttfischerhafen. Es sind etwa zwanzig Schiffe ausgestellt. Darunter befindet sich im Übrigen auch der Haikutter Dagmar Aaen, mit dem Arved Fuchs 2002 die Nordostpassage besegelte. Die Wachhütte aber ist etwas Besonderes. Eigentlich ist sie auch eine Fischbude, denn dort macht Ben tagsüber leckere Fischbrötchen. Es gibt hier angeblich die leckersten Fischbrötchen Norddeutschlands. Wie auch immer, die Schlange vor Ben´s Fischbude war schon lang und erwartungsvoll stellten wir uns an und wurden nicht enttäuscht. Genussvoll verspeisten wir unsere Happen im Sonnenschein und setzten unseren Spaziergang fort.
Am Ende der Förde bogen wir Richtung Altstadt ab. Heute, an einem Samstag, wollten wir die Atmosphäre der belebten Norderstraße genießen. Die Norderstraße ist eine historische Durchgangsstraße in der Flensburger Altstadt. Die größtenteils mit Kopfsteinpflaster belegte Straße gilt laut Wikipedia als multikulturelles Szeneviertel Flensburgs, in dem sich neben der dänischen Minderheit auch linksalternative Subkultur sowie eine Reihe von Restaurants mit internationaler Küche, Szeneläden und Künstlerateliers angesiedelt haben. Wegen ihrer Shoefiti kürte ein New Yorker Reisemagazin die Norderstraße zu einer der 18 verrücktesten Straßen der Welt. Die englische Mischung aus Shoe und Graffiti ergibt Shoefiti und bezeichnet eine besondere Form der Straßenkunst. Schuhe werden mit ihren Schnürsenkeln zusammengebunden und über Drahtseile gehängt, die in Flensburg in einer Länge von vier Metern zwischen den Häusern gespannt sind. Um die Entstehung dieser Form der Straßenkunst ranken sich viele Legenden. In Flensburg sollen die jungen Kunden eines Skatershops ihre alten Sneaker gleich im Geschäft gelassen haben und mit den neuen aus der Ladentür heraus stolziert sein. Der Inhaber entsorgte jedes da gelassene Paar fortan über den Seilen. Der Besitzer des angrenzenden St. Pauli Fanshop soll kurze Zeit später nachgezogen haben. Seit 2005 tun es ihm auch andere aus den verschiedensten Beweggründen gleich. Im Jahr 2017 nutzten Flensburger Studentinnen die Schuhleinen als kreative Plattform für ihre BHs, um damit der natürlichen Schönheit, Vielfalt und Selbstbestimmung Nachhaltigkeit zu verleihen. Auf der Norderstraße trafen wir viele junge Menschen an. Vielleicht lag es an den vielen Studenten in dieser Stadt, denn immerhin hat Flensburg zwei Hochschulen. Auch hörten wir um uns herum viele dänische Laute. Flensburg ist eben auch eine Grenzstadt. Jedenfalls spürten wir hier deutlich, wie das Leben in dieser schönen norddeutschen Stadt an diesem Samstag pulsierte.
Von der Norderstraße zweigen verschiedene kleine Gassen ab. Direkt von der Norderstraße führt eine kleine Verbindungsgasse hinunter zum Hafen, der Oluf-Samson-Gang. Diese kleine Hafengasse wurde im späten 16. Jahrhundert angelegt. Sie war lange Zeit Flensburgs "sündige" Meile, die gern von Seeleuten auf Landgang erkundet wurde. Heute ist sie weitgehend saniert und in eine hübsche Wohnstraße verwandelt worden. Der Oluf-Samson-Gang gilt heute als eine der am besten erhaltenen und schönsten Altstadtstraßen in ganz Schleswig-Holstein. Über das historische Nordertor, ein Wahrzeichen der Stadt Flensburg, verließen wir den Altstadtbereich und kehrten zu unserem Liegeplatz zurück. Wir hatten uns beileibe nicht alles angeschaut, aber für heute hatten wir genug zu sehen. Es war nicht mein erster Besuch in dieser schönen Stadt und es wird nicht mein letzter sein.
Sonntag! Was machte eigentlich das Seewetter? Für den Bereich Flensburg bis Fehmarn sagte der DWD heute Winde aus Nordwest mit 3 bis 4 Bft. voraus. Wir wollten heute nur bis zum beliebten Hafen von Langballigau. Der Hafen liegt übrigens an der Mündung der Langballigau in die Flensburger Förde. Noch nie hatte ich dort einen Liegeplatz bekommen. Ich informierte mich daher vor dem Ablegen telefonisch beim Hafenmeister. Und wieder war der Hafen voll belegt. Wie es denn mit einem Platz am langen Steg vor der Hafenmeisterei direkt nach der Einfahrt sei, fragte ich ihn schon hoffnungslos. Da liege eine große Motoryacht und er wisse nicht, ob sie heute noch ablegt. Aber wenn, dann würde er mir gerne den Platz reservieren. Ich versprach, wenigstens vorbei zu schauen. Ohne große Hoffnung machten wir uns auf den Weg nach Osten. Alternative, attraktive Häfen, auch auf der dänischen Seite, gibt es in der Förde zuhauf. Bei sonnigem Wetter legten wir ab, setzten die Segel und genossen bei leichtem Wind die ruhige Fahrt. Am frühen Nachmittag steckten wir unseren Bug neugierig in den Hafen von Langballigau und ich traute meinen Augen nicht. An meinem Wunschliegeplatz hing ein großes Plakat mit meinem Schiffsnamen. Da war aber ein besonderes Dankeschön beim Hafenmeister fällig.
Bild 5 – Solveig in Langballigau
Langballigau ist ein kleiner, gemütlicher Hafen in landschaftlich reizvoller Lage und jederzeit bei Tag und Nacht anzusteuern. Die Hafeneinfahrt neigt nach den Angaben im N.V. Hafenlotsen zur Versandung. Auf das ein- oder auslaufende Fahrgastschiff, das an der Ostseite der Hafenmole anlegt, sollte man gut achtgeben. Der Hafen von Langballigau ist stark von Touristen und Seglern besucht; entsprechend wuselig geht es zu. Nach Osten schließt sich ein gut besuchter Naturbadestrand mit nahegelegenem Campingplatz an. Für Kinder gibt es einen Spielplatz.
Bild 6 – Langballigau Hafen
Bild 7 – Flensburger Förde bei Langballigau
Das Tal der Langballigau ist eines der landschaftlich reizvollsten Bachtäler an der Ostseeküste und einzigartig in seinem Wesen an der Flensburger Förde. Das tief in eine Grundmoräne eingeschnittene Tal mit seinen naturnahen Hanglaubwäldern und Feuchtbiotopen sowie seinem rauschenden Bach beherbergt eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Bereits 1990 wurde es zum Naturschutzgebiet erklärt. Wir machten noch einen kleinen Spaziergang und landeten dann wieder in der Hafenmeile. Sie ist mit allem ausgerüstet, was ein Tourist so braucht. Mit Eisbuden, Imbisshallen, Cafés, Grillplätzen und einem wirklich guten Hafenrestaurant mit schönem Ausblick, in dem wir zu Abend aßen. Natürlich wurden auch hier Bilder der Fußball – Weltmeisterschaft gezeigt und so konnten wir uns das Endspiel zwischen Frankreich und Kroatien anschauen.
Am Montag drehten wir unseren Bug wieder gen Heimat. Über die dänische Südsee sollte es zurück nach Großenbrode gehen. Über Jütland bis Mittelnorwegen hatte sich ein Hoch etabliert. Da kam wenigstens schönes Wetter auf uns zu. Der Wind sollte heute dagegen schwach aus unterschiedlichen Richtungen kommen. Das roch förmlich nach Motorbootfahrt. Heute war Söby auf Aerö unser Ziel. Die Sonne strahlte am Firmament und der Diesel wummerte. Der Wind reichte gerade, um eine Stunde unter Segeln die Nordspitze Aerö´s zu umrunden. Hier begegneten uns mehrere Schweinswale, die minutenlang unser Boot spielend begleiteten. Nach 30 Seemeilen erreichten wir dann am späten Nachmittag unser Ziel und legten uns ins Päckchen an einen dänischen Sportsfreund. Plötzlich hatten wir ein Problem. Der Motor ging nicht mehr aus. Alles lernt man auf Motorseminaren, insbesondere wie man einen startunwilligen Motor ans Laufen bekommt, aber nicht wie man ihn zur Ruhe bringt. Möglicherweise war es nur eine Störung zwischen Schaltpanel und Motor, die auf eine Kontaktkorrosion zurückzuführen war. Etwas Kontaktspray könnte Abhilfe schaffen, braucht aber etwas Einwirkzeit. Was braucht ein Dieselmotor? Luft und Dieselkraftstoff! Nimmt man ihm eines von beiden, wird er auch stoppen. Aber irgendwo musste es doch auch eine manuelle Stoppmöglichkeit in der Nähe der Einspritzpumpe geben. Meine Malö wird durch einen Yanmar – Motor angetrieben und da fand ich sie nicht auf Anhieb. Ein Anruf bei meiner Werft schaffte zumindest etwas Klarheit. Sie ist verbaut und nicht leicht zu identifizieren. Bevor ich hier in meiner Aufregung fündig wurde, half ein gefühlvoller weiblicher Finger bei einem erneuten Versuch, den Stoppknopf am Schaltpanel zu drücken. Kann Ruhe herrlich sein und dann schmeckt das Anlegebierchen dreimal so gut.
Abends lieferte die Bordküche bayrischen Kartoffelsalat mit Bratwürstchen ins Cockpit. Mein bajuwarischer Freund Martin wollte uns hierzu ein Fläschchen Bier servieren und versuchte vom Bad aus eine volle Bierkiste in der Backskiste neu zu positionieren. Plötzlich hörten wir einen Aufschrei und mit lautem Fluchen schaute unser Freund pudelnass von unten ins Cockpit. Er hatte beim Hantieren offensichtlich die Dusche aktiviert. Da schauten ihn 4 strahlende Augen an und es war klar, es gab wieder einen Eintrag in unser Tölpelbuch. In diesem Buch werden alle Missgeschicke und Dummheiten festgehalten, die unterwegs immer wieder passieren. Leider führen wir es nur virtuell. Gleichwohl knüpfen sich seit 25 Jahren viele gemeinsame Erinnerungen an die Aufzeichnungen in diesem Buch. Es bereichert zu vorgerückter Stunde so manchen vergnüglichen Abend im Cockpit. Weißt Du noch …. !
Da wir die Ursache für unser Motorenproblem nicht ganz aufklären konnten, beschlossen wir am anderen Morgen, den direkten Weg in die Heimat anzutreten. Nach 68 Seemeilen, sehr sonnigem Wetter und keinem Wind erreichten wir unter Motorfahrt am späten Nachmittag unseren Liegeplatz in Großenbrode. Und siehe da, der Motor ließ sich ganz normal ausschalten, als sei nie etwas vorgefallen. Die Fachwerkstatt nahm sich am nächsten Tag des Problems an und fand auch nichts. Jetzt weiß ich aber immerhin, wo ich am Motorblock den Mechanismus finde. Technisches Hilfsmittel zur Bedienung ist der Stiel eines langen Kochlöffels. Man muss halt nur wissen, worauf man damit zu drücken hat.
Abends lieferte die Bordküche bayrischen Kartoffelsalat mit Bratwürstchen ins Cockpit. Mein bajuwarischer Freund Martin wollte uns hierzu ein Fläschchen Bier servieren und versuchte vom Bad aus eine volle Bierkiste in der Backskiste neu zu positionieren. Plötzlich hörten wir einen Aufschrei und mit lautem Fluchen schaute unser Freund pudelnass von unten ins Cockpit. Er hatte beim Hantieren offensichtlich die Dusche aktiviert. Da schauten ihn 4 strahlende Augen an und es war klar, es gab wieder einen Eintrag in unser Tölpelbuch. In diesem Buch werden alle Missgeschicke und Dummheiten festgehalten, die unterwegs immer wieder passieren. Leider führen wir es nur virtuell. Gleichwohl knüpfen sich seit 25 Jahren viele gemeinsame Erinnerungen an die Aufzeichnungen in diesem Buch. Es bereichert zu vorgerückter Stunde so manchen vergnüglichen Abend im Cockpit. Weißt Du noch …. !
Da wir die Ursache für unser Motorenproblem nicht ganz aufklären konnten, beschlossen wir am anderen Morgen, den direkten Weg in die Heimat anzutreten. Nach 68 Seemeilen, sehr sonnigem Wetter und keinem Wind erreichten wir unter Motorfahrt am späten Nachmittag unseren Liegeplatz in Großenbrode. Und siehe da, der Motor ließ sich ganz normal ausschalten, als sei nie etwas vorgefallen. Die Fachwerkstatt nahm sich am nächsten Tag des Problems an und fand auch nichts. Jetzt weiß ich aber immerhin, wo ich am Motorblock den Mechanismus finde. Technisches Hilfsmittel zur Bedienung ist der Stiel eines langen Kochlöffels. Man muss halt nur wissen, worauf man damit zu drücken hat.