Pfingsten mit Flauten, Segelbremsen und starkem Unwetter
Dieses Mal startete die clubeigene St. George I, eine Varianta 18 mit dem „alten“ rhein-erfahrenen Mitglied Klaus Hammel, und den „jungen“ segelerfahrenen Jochen Kiel und Jörn Viell. Michael Klußmann und Oliver Simon segelten auf ihrer „Koralle“, einer Elb-H-Jolle. Einige weitere Club-Mitglieder segelten „fremd“ und suchten auf anderen Schiffen den Regattaerfolg. Um es vorweg zu nehmen: es war diesmal keine leichter Job für die Regattaleitung, zu der auch unser Mitglied Holger Vogt gehörte.
Ausgangspunkt der Rheinwoche war Oberwinter. Bei niedrigem Wasserstand wurde unter professioneller Hilfe der Oberwinterer-Kollegen gekrant und nach dem Aufriggen der Abend begossen. Das half dem Wasserstand aber wenig. Der Rhein blieb verengt und die Segler standen bei Schwachwind im Wettstreit mit der Berufsschifffahrt, was zunächst zu einer Startverschiebung führte. Dann: Abbruch auf der Fahrt zum CfWP. Die Hafenfeier in Porz tröstete bei strahlendem Abendwetter, toller Bewirtung und musikalischer Umrahmung darüber hinweg.
Auch die „dicken Windlücken“ am zweiten Tag veranlassten die Wettfahrtleitung zum erneuten Abbruch. Es musste aus eigener Kraft oder geschleppt nach Hitdorf gehen. Gestärkt vom Mittagessen ließen sich unsere Crews nicht bremsen, auch nicht von einer heimlich durch Mitbewerber ans Ruder geknoteten Plastikflasche. „Da wollte wohl ein besonders fürsorglicher Konkurrent verhindern, dass wir übers Ziel hinausschießen“ so ein gutgelauntes Crewmitglied zu der unsportlichen Segelbremse. Die Krönung aller Mühen waren die guten Platzierungen unserer Teilnehmer (s. a. Ergebnisse)
In Düsseldorf wurde dann schon mal „probe geehrt“ und gefeiert, was das Bierzelt und der DYC hergaben. Und dann am anderen Tag das: Ebenfalls Abbruch, nur zwei Wettfahrten von geplanten 5. Das gab es noch nie auf der Rheinwoche. Die Schiffe mußten unter Motor nach Duisburg zum Kranen. Einige – so auch wir – konnten schon in Düsseldorf kranen, dank der großen Flexibilität des souveränen und zuvorkommenden DYC-Hafenmeisters. Ihm gebührt großer Dank.
Unser Schiff erreichte dann wohlbehalten die schützende Halle des YCBL in Dormagen. Etwa eine Stunde bevor dicke Tropfen vom Himmel den Rheinwochen-Wein verwässerten und – wie dann berichtet wurde – in Düsseldorf ein Orkan mit großer Wucht das Gelände zerstörte. Auch Festzelt und die Stelle an der wir nur Stunden zuvor unser Schiff abgeriggt hatten, waren betroffen. Wir waren in Gedanken bei unseren Freunden von der Rheinwoche und beim betroffenen DYC. Auch unseren Wohnwagen (Wettfahrtleitung) hatte es etwas in Mitleidenschaft gezogen, aber nicht sehr schlimm.
Dennoch, trotz flauer Winde, Niedrigwasser und Abbruch und trotz des nachfolgenden Orkans mit schlechten Folgen, war es eine ereignisreiche schöne Rheinwoche. Und für unseren Club ein spezielles Fazit: Die alten Zeiten und deren Zeitgenossen sind im Grunde noch sehr jung. Neu und altgedient – ein guter Mix für die Zukunft unseres Club’s.
Facts and Figures:
Wettfahrtleitung: Manfred Behrendt
Teamleiter Start: Holger Vogt
Teamleiter Ziel: Manfred Schlesiger
Schiedsrichter Obmann: Wolfgang Daum
1. Wettfahrt Oberwinter – Mondorf: gültige Wettfahrt für alle Gruppen
2. Wettfahrt Mondorf – Porz: Startverschiebung in der ersten Startgruppe wegen sehr starker Berufsschifffahrt. Wurde aber als Abbruch kommuniziert! Später wurden die Gruppen 6 und 7 wegen fehlendem Wind abgebrochen. Gewertet wurden Gruppen 1 bis 3.
3. Wettfahrt Porz – Hitdorf: kein Wind, geschleppt
4. Wettfahrt Hitdorf – Düsseldorf: gültige Wettfahrt für alle Gruppen
5. Wettfahrt Düsseldorf – Hitdorf: kein Wind, geschleppt
Text: Burkhard Viell, Joachim Demont; Bilder: Dieter Rüge